Damals

1988 ging Rolf Knie ein grosses Wagnis ein, als er Lust bekam, mit einem Ensemble Theater zu spielen. Eigentlich hätte der äusserst erfolgreiche Artist einfach Clown bleiben und seine Erfolge auf der ganzen Welt geniessen können. Aber eben, Rolf Knie ist nicht Rolf Knie, wenn er sich nicht für neue Wege und damit fürs Theater entschieden hätte, um im hundertzweiundvierzigjährigen Komödienklassiker «Charleys Tante» von Brandon Thomas seine Version der Tante zu spielen.

Zwei Freunde planen eine Verabredung mit ihren Freundinnen und benötigen dafür dringend eine Anstandsdame. Da die dafür vorgesehene Tante nicht rechtzeitig eintrifft, überredet Charly seinen Freund, als Frau verkleidet diese Rolle zu übernehmen, was zu allerhand Komplikationen führt.

Klar, dass das legendäre Stück vom legendären Hans Gmür so um-geschrieben wurde, dass Rolf viel in die Rolle einbringen konnte, was er so meisterhaft beherrscht: Seine clowneske Komik, seine artistische Beweglichkeit und Körperbeherrschung, sowie den Reichtum seiner Slapstick-Gags und chaplinesken Einfälle. Aus dem bekannten Klassiker des Boulevard-Theaters wurde ein aussergewöhnlicher Schwank der Schweizer Theaterszene.

«Charleys Tante» wurde ein Riesenerfolg und in den Jahren 1988-90 428-mal, in ausverkauften Häusern aufgeführt. Auch das einmonatige Gastspiel am St. Pauli-Theater in Hamburg knüpfte nahtlos an den Erfolg in der Schweiz an.